AUFTRÄGE UND AUFTRITTE

Meine Tätigkeit als "Römischer Maler" kann in drei Bereiche eingeteilt werden: die Forschung an Pigmenten, Bindemitteln und Maltechniken, die Herstellungen von Bildern und die Vermittlung durch Auftritte und Workshops.


FORSCHUNG

Dazu sitze ich zuhause oder sonst irgendwo herum und matsche mit den Farben, Klebstoffen, appetitlichen und  unappetitlichen Dingen herum, die Rückschlüsse auf die Malerei in der römischen Antike zulassen. Das wichtigste dazu steht unter "Farben und Künste". 

HERSTELLUNG

Ich bin nicht der produktive Picasso, der pro Tag mehrere Werke auf den hungrigen Kunstmarkt wirft. Die meisten Bilder male ich, weil ich sie selber haben will/wollte: den Severus-Tondo musste ich als erstes malen, weil er das bekannteste Nicht-Mumienportrait-Tafelbild der Antike ist (und weil ich mein Bild komplett mit Geta malen wollte). In fast jedem Bild steckt ein Experiment; manche Bilder haben davon profitiert, andere nicht. Während ich 2008-2009 noch mit den Farben selbst gerungen habe drehe ich jetzt an den Feinheiten der Verdünnung des Leim-Kreidegrunds herum und mische verschiedene Terpentine mit verschiedenen Harzen.

 

Insbesondere freue ich mich, dass ein paar meiner Arbeiten auch bei Freunden Einzug gefunden haben – Freundinnen und Freunde, habt vielen Dank dafür. Im Archäologischen Park Xanten habe ich ein Bild an die Hauswand gemalt (erlaubterweise) und die Bezeichnungen der Handwerker an die Handwerkerhäuser.

VERMITTLUNG

Dafür kann man mich buchen: Ich komme gerne in Schulen, archäologische Parks, Museen und zu Römerfesten, um dort mein Handwerk zu zeigen und zu vermitteln. Die meisten Kinder und fast noch weniger Erwachsene wissen, woraus Farben eigentlich bestehen – ich habe eine kleine Sammlung an Rohpigmenten dabei und zeige anschaulich bzw. "zum Mitmachen", wie aus den seltsamen bunten Steinen Farbe entsteht – und dann können die Kinder (und die Erwachsenen) die Farbe auch gerne mal ausprobieren. Dafür habe ich einen Satz selbstgemachter Ausmalbilder, die (je nach Event) kostenlos oder für einen geringen Betrag zur Verfügung stehen. Natürlich malen wir nur mit Tempera – Enkaustik ist so schwer und umständlich zu verarbeiten, dass ich mir selber Zeit und Raum freischaufeln muss.   

 

Im Vordergrund der "Mitmach-Aktion" steht Wissensvermittlung. Viele Leute haben noch nie mit etwas anderem gemalt als den gängigen Schulmalkästen oder irgendeinem Acrylzeug; wenn in so einer Situation z. B. ein Kind für sich das Aquarellieren entdeckt oder überhaupt Spaß am Malen findet, ist das ein großer Erfolg. Ich versuche deshalb, die Aktion so fokussiert wie möglich zu halten; wenn der "Ansturm" zu groß und die Mitmach-Aktion zum reinen Zeitvertreib wird, fahre ich lieber eine Stufe herunter und reduziere die Anzahl der Teilnehmer – ich habe lieber sechs Kinder am Tisch, die bewusst malen, als acht, die malen "weil man das hier macht." Ebenfalls behalte ich mir vor, allzu kleine Kinder nicht zuzulassen: sie müssen schon selber sagen können, was sie wollen.

 

Was die Mitmacher auch mitkriegen: Informationen über den Wert der Farben, über die Seltenheit mancher Pigmente, über die Bedeutung von manchen Farben und warum z. B. jeder ein Bild des Kaisers braucht – und warum die Frauen auf den Bildern der flavischen Zeit alle schielen ;-) das tun sie nämlich wirklich – schaut nur mal genau hin.